Forschungsziel
Das Ziel der Forschung im Bereich des Interface-Designs liegt in der Generierung von Wissen bezüglich der Verbesserung der Usability und der durch die Interfacegestalt wahrgenommenen Ästhetik von zukünftigen Mensch-Maschine-Schnittstellen. Bei der Nutzung durch bestimmte Benutzer in einem definierten Nutzungskontext dieser Interfaces, sollen die Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend erreicht werden.
Aktuelle Forschungsinhalte
Der Forschung des Interface-Designs liegt folgender Leitsatz zugrunde: „Nicht das technisch Machbare, sondern das menschlich Sinnvolle soll erforscht werden.“ Der bidirektionale Informationsablauf zwischen Mensch und Maschine wird über die syntaktische, semantische und pragmatische Ebene übertragen. Dabei ist die Eindeutigkeit in der semantischen Ebene das oberste Ziel, das durch sinnvolle mentale Modelle realisiert werden kann. Über geeignete Kombinationen der Interaktionskanäle (visuell, auditiv, haptisch) sollen relevante Informationsinhalte fehlerfrei übertragen werden. Aktive Interfaceelemente sollen bezüglich ihrer adaptiv variablen Parameter eindeutig dekodiert und für unterschiedliche Altersgruppen angepasst werden. Gleichzeitig kann der Komfort während des Bedienvorganges über kognitive und physische Assistenz verbessert werden. Die durch die Forschung generierten Interfacegestalten sollen durch geeignete Kombinationen der Teilgestalten unserem evolutionär geprägten ästhetischen Empfinden angepasst werden.
Diese vertikal grundlegenden und horizontal methodischen Forschungsinhalte spannen den Raum für die Kernkompetenzen des Forschungsbereichs Interface-Design auf.
Aktuelle Forschungsprojekte sind:
- TANGO: Technologie für automatisiertes Fahren nutzergerecht optimiert
- MINGA - Münchens automatisierter Nahverkehr mit Ridepooling, Solobus und Bus-Platoons
- aISA: adaptive Interfacesysteme im Ackerschlepper
- Adaptiver Handgriff
Forschungsschwerpunkte
Zukunftsthemen der MMS
Die durch die stetig wachsende Rechnerleistung entstehende Datenmenge wird dem Menschen zukünftig durch entsprechende Algorithmen in Form von handlungsrelevanten Informations- und Wissensbausteinen zur Verfügung gestellt. Die physikalische Begrenztheit realer Interfacegestalten wird durch eine nahezu frei gestaltbare virtuelle Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMS) ersetzt. Der Automatisierungsgrad der Maschinen steigt weiter und bisher benötigte physische Elemente können durch innovative Interface-Teilgestalten ersetzt werden. Die Interfacegestalten der Zukunft werden individuell auf den Nutzer zugeschnitten und müssen entsprechend der Globalisierung zu jeder Zeit an jedem Ort einsetzbar sein.
Zukünftige Forschungsinhalte
Wir sehen in dem Übergangsbereich von den realen zu den virtuellen MMS vielversprechende Potenziale für innovative Interfacegestaltung. Das Interface-Design wird insbesondere seine vorhandene Kompetenz im Bereich der Adaptivität einbringen, um wichtige Grundlagen in diesem dynamischen Forschungsfeld zu schaffen. Die Realisierung einer zufriedenstellenden Usability basiert im Sinne einer ganzheitlichen Wahrnehmung auf der Adaptivität und der Ästhetik von zukünftigen Interfacegestalten. Die Symbiose aus diesen drei Aspekten wird mit dem neuen Begriff der „USADAEPTY“ gekennzeichnet. In der umfassenden Wissensmatrix bezüglich der Adaptivität stecken Lösungen für zukünftige MMS.
Forschungshorizont
Peter Schmid
Dr.-Ing.Gruppenleiter Technisches Interfacedesign & Usabilitymethodik