Methode zur Bewertung von Produktideen während der Planungsphase

Forschungsbereich Methodische Produktentwicklung

Projekt abgeschlossen.

Das Institut für Konstruktionstechnik und Technisches Design (IKTD) beschäftigt sich bereits seit einem längeren Zeitraum mit der Bewertung von Produktideen in den frühen Phasen des Produktentwicklungsprozesses. Ziel des Forschungsprojekts ist es folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie können die erfolgversprechendsten Produktideen identifiziert und ausgewählt werden?
  • Wie können Produktideen bereits bei der Produktplanung umfassend analysiert und potenzielle Hindernisse und Risiken erkannt werden?
  • Wie müssen Ideenprozesse auf die spezifischen Randbedingungen eines Unternehmens angepasst werden?

 

Motivation

Aufgrund steigender Konkurrenz in globalisierten Märkten werden immer höhere Anforderungen an Unternehmen gestellt. Gleichzeitig kann beobachtet werden, dass nur eine sehr geringe Anzahl der ursprünglich vorhandenen Produktideen von den Unternehmen tatsächlich in erfolgreiche Produkte umgesetzt werden, vgl. Bild 1. Außerdem besteht das Problem, das Hindernisse und Risiken im Zusammenhang mit neuen Produktideen oftmals erst sehr spät im Produktentwicklungsprozess erkannt werden, was in der Regel hohe Kosten verursacht.

Bild 1: Nur wenige Ideen werden in erfolgreiche Produkte umgesetzt
Bild 1: Nur wenige Ideen werden in erfolgreiche Produkte umgesetzt

Um diese Probleme zu lösen, werden in der Praxis teilweise bereits Methoden zur Ideenbewertung eingesetzt. Bei der Anwendung derartiger Methoden treten jedoch häufig zusätzliche Hindernisse auf, die auf einer deutlich konkreteren Ebene liegen. Insbesondere folgende, beispielhafte Problemstellungen konnten wir in diesem Zusammenhang identifizieren:

  • Durchführung von wenig nachvollziehbaren, oberflächlichen und unsystematischen Bewertungen, die nicht zur jeweiligen Phase des Produktentwicklungsprozesses passen
  • Mangelnde Anpassung von Bewertungsmethoden an die spezifischen Randbedingungen der Unternehmen/Situationen
  • Verwendung von unklaren und teilweise schwammig formulierten Bewertungskriterien
  • Verwendung von sich überschneidenden Bewertungskriterien
  • Uneinheitliches Verständnis von Produktideen und Bewertungskriterien und in der Folge Beeinflussung von Bewertungsergebnissen
  • ...

Zielsetzung

Zur Lösung der oben beschriebenen Problemstellung wurde im Rahmen des Forschungsprojekts am IKTD ein Methodenbaukasten entwickelt, der es erlaubt folgende Ziele zu erreichen:

  • Praxisnahe und anwendbare Unterstützung der Unternehmen bei der Identifizierung der erfolgversprechendsten Produktideen
  • Verkürzung der Produktentwicklungszeiten durch frühzeitiges Erkennen von potenziellen Hindernissen und Risiken


„Die richtigen Dinge richtig tun“

Bisherige Ergebnisse und Erkenntnisse

Um die genannten Ziele zu erreichen, wurden zunächst Anforderungen an den Ideenprozess und die dazugehörigen Prozessschritte erhoben. Hierzu wurde einerseits der relevante Stand der Forschung beachtet. Andererseits wurde bereits frühzeitig der Kontakt mit Kooperationspartnern aus der Industrie gepflegt, um die Bedürfnisse aus der Praxis zu kennen und berücksichtigen zu können. Im Rahmen der Recherche hat sich gezeigt, dass einerseits beispielsweise eine möglichst objektive Herangehensweise, klar definierte Bewertungskriterien sowie verlässliche Bewertungsergebnisse gefordert werden. Demgegenüber steht die Forderung aus der Unternehmenspraxis, dass der mit einem Ideenprozess verbundene Aufwand möglichst gering gehalten werden sollte.
Um diesen beispielhaften Forderungen aus Theorie und Praxis gerecht werden zu können, müssen neben der Ideenbewertung selbst auch vorhergehende und nachfolgende Schritte betrachtet werden.
Am IKTD wurde aufbauend auf den Stand der Forschung ein Ideenprozess entwickelt, der diesen Erkenntnissen Rechnung trägt. Der Leitgedanke war dabei einen möglichst hohen Nutzen für die Unternehmenspraxis zu erzielen. Aus diesem Grund ist der IKTD-Ideenprozess modular aufgebaut, was eine einfache Anpassung an die spezifischen Randbedingungen eines Unternehmens ermöglicht. Die folgende Darstellung zeigt die Prozessschritte des IKTD-Ideenprozesses.

Bild 2: IKTD-Ideenprozess
Bild 2: IKTD-Ideenprozess

Im Rahmen des hier vorgestellten Forschungsprojekts wurde für sämtliche dargestellte Prozessschritte mit Ausnahme der Ideenfindung eine detaillierte Analyse durchgeführt und darauf aufbauend eine anwendungsnahe Unterstützung entwickelt.
Neben der Entwicklung des modularen Ideenprozesses und der detaillierten Ausgestaltung der einzelnen Prozessschritte wurde zusätzlich ein Prozess zur Einführung des Ideenprozesses in Unternehmen entwickelt, der es erlaubt alle relevanten Aspekte des Unternehmens rechtzeitig abzufragen, so dass eine einfache Anpassung des Methodenbaukastens möglich ist, vgl. Bild 2.
Der entwickelte Methodenbaukasten wurde bereits mit mehreren Kooperationspartnern aus der Industrie erprobt. Dabei konnten einzelne Schwachpunkte erkannt und optimiert werden, so dass nun ein funktionsfähiger Prozess zur Ideendetaillierung und -bewertung zur Verfügung steht.
Unter anderem mit folgenden Partnern wurde und wird im Rahmen dieses Forschungsprojekts in enger Kooperation zusammengearbeitet:

Zusammenarbeit

Wir sind ständig auf der Suche nach Unternehmen aus der Konsum- und Investitionsgüterindustrie, die an einer Zusammenarbeit im Bereich der Bewertung von Produktideen interessiert sind.
Wir freuen uns daher sehr über Interessenten und stehen für Rückfragen jederzeit gerne zur Verfügung.

Ansprechpartner

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