Methode zum Umgang mit radikalen Ideen - InnoRadical

Forschungsbereich Methodische Produktentwicklung

Methodische Unterstützung des Ideenmanagements radikaler Produktideen.

In den vergangenen Jahren konnte das Institut für Konstruktionstechnik und Technisches Design (IKTD) zahlreiche Kompetenzen und vielschichtiges Wissen im Umgang mit Produktideen und v. a. mit der Bewertung selbiger in den frühen Phasen des Produktentwicklungsprozesses aufbauen. Dabei wurden Methoden entwickelt, welche die unterschiedlichen Schritte beim Umgang mit Produktideen in einem typischen Ideenprozess (vgl. Bild 1) unterstützen. Der neue Fokus im Umgang mit Ideen und den dahinterstehenden Prozessen richtet sich im Speziellen auf radikale Ideen. Radikale Ideen weisen sowohl markt- und technologieseitig, als auch organisations- und umweltbezogen einen hohen Grad an Neuheit auf. Demgegenüber stehen inkrementelle Ideen, die in den genannten Dimensionen einen geringeren Neuheitsgrad aufweisen, sog. Verbesserungsideen.

Ziel des Forschungsprojekts ist es folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie können radikale Produktideen definiert, identifiziert und ausgewählt werden?
  • Wie können radikale Produktideen bereits bei der Produktplanung umfassend und richtig analysiert und potenzielle Hindernisse und Risiken erkannt werden?
  • Inwieweit müssen radikale Produktideen verschiedenartige Prozesse gegenüber inkrementellen Ideen, angefangen bei der Bedarfsanalyse bis hin zum fertigen Produkt, durchlaufen?
  • Wie müssen Ideenprozesse auf die spezifischen Randbedingungen von radikalen Ideen und auch der unterschiedlichen Unternehmen angepasst werden?
Bild 1: Ideenprozess
Bild 1: Ideenprozess

Motivation

Die Fähigkeit zu innovieren ist eine elementare Eigenschaft, die ein Unternehmen aufweisen muss, um langfristig erfolgreich zu sein. Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs und dem Druck möglichst innovative Produkte und Dienstleistungen auf dem Markt zu etablieren, wächst der Wunsch nach radikalen Ideen für Innovationen. Diese radikalen Innovationen sollen ein langfristiges Wachstum generieren, sodass Märkte radikal gewandelt oder auch neue Märkte erschlossen bzw. geschaffen werden können. Mit radikalen Ideen können neue Trends gesetzt und bedient werden.

Der methodische Umgang bzw. das konkrete Management von radikalen Produktideen bzw. Innovationen gilt wissenschaftlich als relatives Neuland. Radikale Produktideen bzw. Innovationen sind schwer zu definieren bzw. zu "messen". Es herrscht ebenso ein unterschiedliches Verständnis über radikale Produktideen bzw. Innovationen.

Zielsetzung

Zur Beantwortung der in Einleitung und Motivation erwähnten Fragestellungen entwickelt das IKTD eine Methode zum gesonderten Umgang mit radikalen Ideen. Hierbei ist in einem ersten Schritt die Filterung bzw. Identifikation von radikalen Ideen von Nöten. Im Anschluss müssen Methoden zum Umgang mit radikalen Ideen bis hin zum fertigen Produkt erarbeitet werden.

Zur Lösung der beschriebenen Problemstellungen ist es das Ziel, im Rahmen dieses Forschungsprojekts am IKTD, einen Methodenbaukasten zu entwickeln, der es erlaubt folgende Ziele zu erreichen:

 

  • Praxisnahe und anwendbare Unterstützung der Unternehmen bei der Identifizierung von radikalen Produktideen
  • Verkürzung der Produktentwicklungszeiten von radikalen Ideen durch methodisches Vorgehen und Ermittlung potenzieller Hindernisse und Risiken

Bisherige Ergebnisse und Erkenntnisse

Im Rahmen des hier vorgestellten Forschungsprojekts wird momentan geprüft, inwieweit ein gesonderter Umgang mit radikalen Produktideen notwendig und zweckmäßig ist, um diese zu einer radikalen Innovation zu führen. Dabei liegt der Fokus darauf, ob Notwendigkeit besteht, radikale Produktideen einem gesonderten Prozess zu unterziehen, bzw. ob sich spezielle schrittweise Methoden entwickeln lassen, mit denen sich, angefangen von der Bedarfsanalyse bis zum fertigen Produkt, radikale Innovationen entwickeln lassen (vgl. Bild 2).

Es besteht zunächste die Aufgabe zu prüfen, ob Methoden und Prozesse für radikale Ideen von den bisherigen Lösungen unterschieden werden müssen.

Bild 2: Ideenprozesse für radikale Ideen abgeleitet aus bestehenden Ideenprozessen
Bild 2: Ideenprozesse für radikale Ideen abgeleitet aus bestehenden Ideenprozessen

Zusammenarbeit

Wir sind ständig auf der Suche nach Unternehmen aus der Konsum- und Investitionsgüterindustrie, die an einer Zusammenarbeit im Bereich der Bewertung von Produktideen interessiert sind.
Wir freuen uns daher sehr über Interessenten und stehen für Rückfragen jederzeit gerne zur Verfügung.

Ansprechpartner

Dieses Bild zeigt Daniel Roth

Daniel Roth

Dr.-Ing.

Leiter Finanzen und Verwaltung;
Stlv. Leiter Konstruktionstechnik;
Gruppenleiter Methodische Produktentwicklung

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